Ringen um die Ringe

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 4. Februar 2022

Eisschwimmer mit Ehrgeiz: Christof Wandratsch sieht die Olympiapläne mit Sympathien

Einer von ihnen ist Christof Wandratsch. 2021 wechselte der langjährige Vorstand in Deutschland, ins internationale Präsidium der IISA. Der Franke ist nicht irgendeiner im internationalen Eisschwimmgeschäft. Der „Wandi“, wie ihn Freunde nennen, gilt als eine treibende Kraft, hat zig Weltmeistertitel gewonnen, Weltrekorde aufgestellt und Wettbewerbe mit auf die Beine gestellt. „Eisschwimmen bei Olympia würde der Sportart sicher nicht schaden“, betont der 55-Jährige. Sorgen, dieser Schritt könnte die derzeit eher familiäre Atmosphäre bei Wettkämpfen zerstören, teilt Wandratsch nicht.

Hochleistungs- und Freizeitsport ergänzen sich

Er verweist auf den Boom beim Triathlon. „Da wetteifern Profis und Hobbysportler bei einem Wettkampf gemeinsam um Bestzeiten und Medaillen. Beide profitieren voneinander.“ Hobby-Starter*innen machen große Wettbewerbe mit ihrem Startgeld erst möglich, die Triathlon-Asse und Vorbilder schwimmen, laufen, fahren Rad und plaudern bei einer Veranstaltung mit den „Laien“. „So sollte es auch beim Eisschwimmen sein“, unterstreicht Wandratsch. IISA-Präsident Ram Barkai sieht es ähnlich. Sein Ziel: 2026 als Demonstrations-Sportart bei den Spielen in Mailand dabei zu sein. Er setzt auf eine Zusammenarbeit mit dem Welt-Schwimmverband.

„Für 2026 bin ich durchaus zuversichtlich“

Ram Barkai

„Weil die FINA über eine eingespielte Organisations-Struktur verfügt. Zudem ist sie eine wichtige Stimme im Internationalen Olympischen Komitee, zumindest bei den Sommerspielen,“ begründet Barkai sein Vorhaben. Der Haken an der Sache: Die FINA ist nicht Mitglied im IOC-Gremium für die Wintersportarten. „Für den Weltschwimmverband wäre es also eine Chance, auch im Wintersport eine Rolle zu spielen. Deshalb bin ich zuversichtlich mit Blick auf 2026.“ Ob diese Rechnung aufgeht? Zumal es noch einen weiteren Internationalen Winterschwimmverband gibt. Die IWSA konkurriert mit der IISA und bewertet die Olympiapläne eher kritisch. Eine Fusion beider Verbände scheint daher im Moment nahezu ausgeschlossen.

Eisschwimmer*innen bewahren kühlen Kopf, mögen es aber auch gerne warm.

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