Ringen um die Ringe

Ringen um die Ringe

 4. Februar 2022

Vieles könnte noch professioneller werden

Auch in Deutschland sehen Eisschwimmerinnen und Eisschwimmer Ram Barkais Optimismus zurückhaltender. Paul Bieber etwa. Der „Eismeiler“, der die deutsche IISA berät, erinnert an profane Dinge wie einheitliche Wettkampfregeln (gibt es bisweilen nicht) oder elektronische Zeitmessung. „Die Matten bei herkömmlichen Schwimmwettkämpfen funktionieren im Eiswasser nicht verlässlich. Auf reine Handzeitnahme werden sich FINA und IOC kaum einlassen.“ Grundsätzlich befürwortet Bieber aber die Bemühungen und wirft mit dem IISA-Team eine ganz grundsätzliche Frage auf: „Wo sollten olympische Eisschwimm-Wettbewerbe ausgetragen werden?“

Pool oder Natur?

In einem (ausgekühlten) Wettkampfpool, wie es beispielsweise bei den „German Open“ im fränkischen Veitsbronn steht. Oder in einem Naturbecken, das in die Eisdecke eines Sees gefräst werden müsste. Die erfolgreiche Freiwasserschwimmerin und IISA-Beraterin Deniz Kayadelen: „Die Ursprünge liegen in der Natur.“ „Das sollte dann auch bei Olympia erlebbar sein“, finden Hamza Bakircioglu und Uli Munz. Ob sich das IOC auf Wünsche einer vergleichsweise kleinen Sportcommunity einlässt?

„Die Ursprünge liegen in der Natur. Das sollte bei Olympia erlebbar sein.“

Deniz Kayadelen
Deniz im kalten Element

2015 gab es hierzulande einer Schätzung der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge gerade einmal ca. 3.000 Winterschwimmer. Inklusive der sogenannten Eisbader, die zum Beispiel an Neujahr in der kalten Ostsee einen kurzen Dipp wagen. Durch die Corona-Pandemie hat das Eisschwimmen jedoch einen Aufschwung erlebt. Städtische Bäder waren lange dicht. Viele Menschen gingen ins Freigewässer und probierten sich im klirrend kalten Wasser aus. Etliche blieben dabei. Eine genaue Zahl gibt es nicht, Experten gehen von inzwischen 5.000 – 8.000 schwimmenden „Eisvögeln“ hierzulande aus.

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