Ringen um die Ringe

Ringen um die Ringe

 4. Februar 2022

Anderswo ist Eisschwimmen fast schon ein Volkssport

In Russland und den skandinavischen Ländern ist das Freizeitvergnügen Eisbaden/Schwimmen dagegen eine Tradition und verfügt somit über eine deutlich größere Fangemeinde. „Vielleicht wäre es sinnvoll, diese Landesverbände schon deshalb beim Vorhaben Olympia federführend mit ins Boot zu holen“, schlägt Uli Munz vor. Als Wintersportnationen haben diese Staaten ein ziemliches Gewicht im IOC. Dann hätten sie aber auch ein Wörtchen mitzureden, welche Strecken als olympische Demonstrationssportart im Programm stehen. „Die 1.000 Meter auf jeden Fall. Das ist die Königsdisziplin“, finden Hamza Bakircioglu, Birgit Becher, Paul Bieber, Uli Munz, Deniz Kayadelen sowie die beiden internationalen Größen Ram Barkai und Christof Wandratsch. „Über die 500 Meter könnte man auch sprechen und über eine Staffel.“

„Die 1000 Meter auf jeden Fall. Das ist die Königsdisziplin“

Bakircioglu , Munz, Bieber und Co

Klar ist: Pläne zu einem Olympiaauftritt sind da. Vieles ist noch unausgegoren und (noch) nicht vorhanden. Wie eventoplena.de erfuhr, soll es hierzulande demnächst erste konkrete, aber noch unverbindliche Vorgespräche mit dem Deutschen Schwimmverband geben. Worum es gehen könnte:

Gespräche laufen schon

Eisschwimmen als weitere Wassersportart (neben Becken-, Freiwasser-, Synchronschwimmen, Wasserball und Springen) in eine größere Struktur einzubinden. Ob das gewünscht oder machbar ist, wie das aussehen könnte ? – Das wird sich zeigen. Solange werden die Bemühungen in Sachen Olympia zunächst wohl dort liegen bleiben, wo sie viele unverfrorene Schwimmerinnen und Schwimmen realistischer Weise sehen. Auf Wiedervorlage und auf Eis. Letzteres schmilzt irgendwann. Vielleicht können sich die Entscheider dann für diese Idee noch mehr erwärmen.

Etliche aktive Eisschwimmer*innen können sich einen Olympia-Auftritt jedenfalls gut vorstellen. Das geht aus den Ergebnissen einer (nicht repräsentativen) Online-Umfrage (314 Teilnehmer) dieser Seite im Auftrag der swimsportnews hervor: Sollte Eisschwimmen olympisch werden? So lautete die Frage   

 

Ja 71,8 %

„Warum sollte Schwimmen nur bei Sommerspielen erlaubt sein? Wenn dann auch im Winter… Ich bin zwar kein Eisschwimmer… aber die Sportart sollte dazu gehören.“

Daniel Loos

„Klar ist Olympia eine Option für das Iceswimming – vorher müssten sich aber die zwei Verbände abstimmen und einigen.“

Martin Tschepe

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Nein 28,2 %

Ich finde mittlerweile das ganze Konzept ‚Olympia‘ fragwürdig. So gern ich früher geschaut habe, die Entwicklung der Spiele muss m.M.n. diskutiert werden. Gerade die Corona-Pandemie wäre dafür ein guter Zeitpunkt gewesen. Spiele ohne Zuschauer*innen. Sportler* innen begegnen sich nur im Wettkampf. Wettkämpfe leben aber von Austausch, Applaus, Raunen und Staunen. Live. Also die Frage mit Nein beantwortet.“

Bianca Tchinda

„Es wäre gut Eisschwimmen einfach als persönliche Bereicherung zu sehen. Wettkämpfe erzeugen möglicherweise zu viel Druck und führen zu Unvernunft.“

Thomas Struß

Info…

Von Eisschwimmen spricht man, wenn die Wassertemperaturen unter 5 Grad liegen. Alles darüber ist Kaltwasser- oder Winterschwimmen. Es gibt zahlreiche Wettkämpfe. Angeboten werden Strecken von 50 bis 1.000m. In Deutschland wächst die Zahl der Vereine und Aktiven kontinuierlich. Genaue Zahlen liegen nicht vor. International existieren zwei konkurrierende Verbände:

Die IISA und die IWSA. In etlichen deutschen Städten bieten Vereine oder Einzelpersonen eine Heranführung an das Eisschwimmen an. Voraussetzungen sind unter anderem: Sicheres Schwimmen, gesundes Herzkreislaufsystem (EKG und ärztlicher Check), kein übertriebener Ehrgeiz, Rettungsboje, warme Kleidung und Getränke, ein bisschen Mut und Spaß an HerausforderungeN.

Wettkampf im Winter

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