Kurz vorm ersten Weltkrieg: Paul Preuß lernt auch die Schattenseiten des Lebens kennen. Er erfährt antisemitische Ausgrenzung. Wegen seines jüdischen Glaubens darf er Anfang des 20. Jahrhunderts an der Universität München nicht promovieren. 1909 beschließt der Biologe deshalb, zum Protestantismus zu konvertieren. Er promoviert. Gegen alle Widerstände.
„Kühne Ideen für eine größere Geschichte“
Georg „Joe“ Bachler
Auch vor dem Hintergrund dieser Biographie verleiht die Internationale Paul-Preuß-Gesellschaft einmal im Jahr ihren renommierten Preis. An Alpinistinnen und Alpinisten für ihr Lebenswerk und an den talentierten Nachwuchs. 2023 an den slowenischen Bergsteiger Marko Prezelj und die Tirolerin Laura Tiefenthaler. „Dieser Award ist eine Verneigung vor Menschen, die Großes geleistet haben im Gedankengut von Paul Preuß,“ fasst Georg „Joe“ Bachler, der Obmann der Internationalen Paul-Preuß-Gesellschaft, die Intention des Awards zusammen. „Preuß hat so kühne Ideen entworfen, genial formuliert und dann auch in Taten umgesetzt. So war es fast eine Verpflichtung war, ihm eine noch größere Geschichte zu widmen.“
Lange Zeit war das Wirken von Paul Preuß verschüttet. In den 1920er Jahren – Paul Preuß ist schon seit sieben Jahren tot – löscht der österreichische Alpenverein den Namen des Ausnahmekletterers aus den Geschichtsbüchern. Der antisemitischen Grundströmung dieser Zeit geschuldet.