Diese Zwiegespräche mit dem Schöpfer sind es, die Carlo von Tiedemann in der Natur die Schöpfung noch begreifbarer machen. Am liebsten am Wasser. „Hörma, Jörgi, ich bin ein Fischkopf. Ich liebe das Meer. Auch, wenn es gelegentlich etwas unheimlich ist.“ Schwimmen kann der Moderator. „Aber nicht so dolle“, wie er sagt. „Wenn ich länger als fünf Minuten im Wasser bin, machen sich die anderen Leute am Strand schon Sorgen.“ Berge mag er auch. Nicht, weil er da dem lieben Gott näher wäre. „Dazu muss ich nicht auf einen Gipfel kraxeln.“

Sondern weil die Berge einfach wunderschön sind. Diese Fernsicht, die Weite, die steinernen Skulpturen. Am Königssee bei Berchtesgaden hat Carlo mehrfach Urlaub gemacht. „Traumlandschaft, die mich ehrfürchtig werden lässt.“ So wie der Brocken im Harz, den von Tiedemann wegen einer TV-Sendung mal erklimmen musste. „Das war spannend und ist mir im Gedächtnis geblieben, weil ich Brocken-Benno getroffen habe und den Liedermacher Wolf Biermann. Bei Sauwetter. Wir mussten uns querlegen.“

Geboren im Oktober des Jahres 1943 kommt Carlo von Tiedemann aus Stargard in Pommern. Sein Vater war Generalleutnant. „Der Bulle meines Lebens“, erzählt Carlo gerührt. „Papa hat mir gezeigt, wo meine Grenzen sind, ohne streng zu sein oder ungerecht oder laut. Ein toller Mann.“ Wenn der Moderator darüber berichtet, wirkt er fast ein bisschen melancholisch. Heiter und doch nachdenklich. Beseelt. Auch als die Stimme des Nordens über seine Zeit in Argentinien plaudert.

• 

• 

• 

• 

Beim Springerverlag absolviert Carlo zunächst eine Ausbildung zum Verlagskaufmann, dann Volontariat und anschließend arbeitet er als Reporter beim Hamburger Abendblatt. Später bekommt Carl Ferdinand Hans-Joachim Franz Friedrich von Tiedemann (so der komplette Name) das Angebot nach Buenos Aires zu gehen. Mit seinen Eltern bespricht er das und fliegt nach Argentinien. Gut zwei Jahre bleibt Señor Tiedemann am Rio de la Plata. Und in der Pampa und bei den Gauchos. „Tolle Zeit“, erinnert sich Carlo noch heute gerne daran.