Menschen mit Behinderung schenken dem sozial engagierten Abenteurer seit etlichen Jahren ihr Vertrauen. Unverstellt, ehrlich, herzlich. „Das sind so kostbare Momente, die unbezahlbar sind.“ Ähnlich wie die bei den Menschen in Nepal. Zusammengerechnet hat Ralf in dem asiatischen Land sicher Jahre verbracht. Immer wieder zieht es ihn dorthin. Zuletzt im September 2022. Am Manaslu. Er will noch einmal hinauf. Zum achthöchsten Berg (8.163m) der Erde, etwas nachholen.
Vor einigen Jahren wähnt er sich auf der Spitze des Massivs. Im Nachhinein aber stellt sich das als Irrtum heraus. Aufgrund der schlechten Sicht verpasst er den tatsächlichen Gipfel um wenige Höhenmeter. Dujmovits macht seinen Irrtum öffentlich. „Das fiel mir nicht schwer“, sagt er heute. „Es war eher die Enttäuschung über die Tatsache, dass ich nicht ganz oben war.“
„Das ist lebensverachtend„
Auch im September verhindern Neuschnee, Lawinen und widrige äußere Bedingungen den Gipfelerfolg. Das akzeptiert er. „Schade, enttäuschend und traurig, aber angesichts von einigen Lawinentoten war es richtig umzudrehen,“ erzählt er ohne Verbitterung. Und doch ärgert er sich. Über die vielen vermeintlichen Gipfelstürmer, die offensichtlich nicht in der Lage sind, so eine Herausforderung tatsächlich zu meistern. „Ich habe dort Leute gesehen, die zuvor noch nie mit den Frontalzacken der Steigeisen eine Eiswand hinaufgeklettert sind.“ Das hält Dujmovits nicht nur für äußerst dumm und riskant, sondern für lebensgefährlich. Für sich selbst und alle anderen. „Keine Ahnung, was solche Leute antreibt. Für mich ist das eine lebensverachtende Form von Egoismus. Damit kann ich nichts anfangen.“
BILDER: RALF DUJMOVITS Archiv