In kaum einem anderen Bergsteigerdorf sind An- und Abreise mit der guten alten Eisenbahn so einfach, wie in St. Jodok, im Schmirn- und Valsertal. Findet zumindest Bergführer Thomas Senfter. Er muss es wissen. Er lebt in St. Jodok und arbeitet in Innsbruck. Der Wissenschaftler quält sich nicht über die Brenner-Autobahn, um in die Tiroler Landeshauptstadt zu gelangen.
Lieber fährt Senfter bequem mit dem Zug. So mag es auch im 19. Jahrhundert gewesen sein, als die Bahn die ersten Bergtouristen in das Tiroler Bergsteigerdorf brachte. Um einer breiten Palette von Bergsportaktivitäten zu frönen. „Im Winter Skitouren, Schneeschuh-Wandern, Eisklettern. Im Sommer Wandern über eine Hüttentour bis zu großen Berg- und Klettertouren“, sagt Senfter.
Dem kann der Südtiroler Alpinist und Kletterer Daniel Ladurner nur zustimmen. Gerade im Winter kommt er in das Nordtiroler Gebiet. „Wenn im Schmirn- und Valsertal kein Schnee mehr liegt, dann brauchst du es woanders gar nicht erst auszuprobieren.“ Für diesen Podcast ist Ladurner allerdings im Sommer da. Bei Helga Hager informiert er sich über die Schule der Alm. Menschen drücken die Schulbank auf völlig unkonventionelle Weise.
Große Wände, stille Täler, schlaue Ziegen
Sie bekommen Einblicke in die mitunter schweißtreibende Arbeit von Sennerinnen und Sennern. Sie verstehen sich als deutlich mehr als nur der verlängerter Arm von Bauern und Bäuerinnen. Sie sind Vermittler! „Letztlich“, sagt Helga Hager,“ geht es darum, ein besseres Verständnis von allen Beteiligten unter- und füreinander zu schaffen.“ Die Interessen von Bauern, Jägern, Bergsteigern, Touristen und Touristikern, Naturschützern und Forstwirtschaft zu kennen und unter einen Hut bringen. Im Prinzip ist die Schule der Alm ein Angebot zum Ausgleich.