Josef Hasitschka, der Chronist des „Xeis“ hat sich sein Leben lang durch das Archiv des Stiftes Admont gewühlt und interessante Details entdeckt. „Unstrittig ist, dass der Wiener Alpinist Heinrich Hess Ende des 19. Jahrhunderts das Gesäuse erschlossen hat. Aber schon 50 Jahre vorher waren nachweislich Benediktiner und Hirten auf den Gipfeln.“ Bis heute aber gilt die Hesshütte als Basiscamp für Besteigungen von Hochtor oder Planspitze. Mitten im Nationalpark Gesäuse.
Das Gebiet bietet seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. „Letztlich zeigen wir damit,“, sagt Geschäftsführer Herbert Wölger, „dass Naturschutz und Tourismus kein Widerspruch sein müssen.“ Im Gegenteil. Edeltraut Platzer vom Tourismusverband Gesäuse findet: „Im vertrauensvollen Gespräch auf Augenhöhe finden wir immer einen Weg.“ Gerne auch in einem der drei Gasthäuser in Johnsbach. Oder auf der Kölbl-Alm, die im Sommer bewirtschaftet ist und dem Wirt Ludwig Wolf gehört. Uralt ist die Hütte, mehr als 900 Jahre. Und ein ganz besonderes Schmuckstück alter bäuerlicher Kultur.
Hier gilt die Alpenvereinsformel
Schwarze Wände, kleine Fenster und der Geruch von Rauch. „Hier scheint die Zeit ein bisschen stehen geblieben zu sein“, sagt Birgit Tomys. Die junge Bayerin hat auf der Alm im vergangenen Sommer spontan ausgeholfen und fühlte sich auf Anhieb „sauwohl.“ Vielleicht auch, weil sie hier ihrer Profession als Musikerin und Journalistin frönen konnte. Zither spielen, Erfahrungen sammeln und verarbeiten. Die Zeit hat sich Birgit Tomys genommen. So wie die Herrschaften am Stammtisch beim Kölblwirt. Mittendrin der Bergsteiger und Alpinist Christian Stangl: „Da trifft die Alpenvereinsformel für das bergige Gelände voll zu. Gehzeit mal zwei. Wir saßen und sitzen also zusammengerechnet sicher deutlich länger am Stammtisch als wir zu Fuß unterwegs sind.“
Gesäuse – Nationalpark Gesäuse – Christian Stangl – Bergsteigerdörfer – Hesshütte – Bernhard Holl – Österreichischer Alpenverein – Stift Admont – Kölblwirt – Birgit Tomys – Donnerwirt – Bergrettung – Josef Hasitschka
Maria (l) und Birgit in ihrer Hütt’n