Wer Barbara Zangerl trifft, kann sich kaum vorstellen, dass die durchtrainierte Frau auch eine eher träge Seite hat. „Die gibt es“, sagt sie. Daheim in Bürs in Vorarlberg auf dem Sofa sitzen und Filme streamen. „Das mag ich sehr.“ Zur Entspannung. Zum Beispiel nach einem schwierigen Kletter-Projekt, das „Babsi“ erfolgreich abgeschlossen hat.
„Zweifel begleiten mich„
Dann nimmt sie sich die Zeit, um sich zu erholen und Kraft zu tanken. „Beim Filme schauen geht das ziemlich gut.“ Babsi Zangerls Vorhaben sind in der Tat zumeist anstrengend und herausfordernd. In einer Fernsehdokumentation des Bayrischen Rundfunks erzählte sie einmal etwas überraschend: „Kletterprojekte beginne ich so gut wie nie mit der Überzeugung, dass das machbar ist. Ich denke eher, es geht nicht.“ Nicht, weil die ausgebildete medizinisch-technische Assistentin an ihren Fähigkeiten zweifelt.
Es scheint eher eine Form des Respekts zu sein. Gegenüber der Natur, den Routen aus Rissen, kleinsten Kanten und Vorsprüngen. Vielleicht ist es aber auch die Lust daran, ein Projekt Schritt für Schritt zu erarbeiten. So lange, bis „ich alles im Griff habe.“ Eine Erkenntnis, die „Babsi“ vor allem beim Klettern an Felsblöcken (Bouldern) gewonnen hat.
Als Teenager gehört Barbara Zangerl zur weiblichen Welt-Elite der Boulder-Szene. Bernd Zangerl (ein Pionier dieser Sportart) hat die gebürtige Tirolerin gewissermaßen entdeckt. Bernd und Barbara sind weder verwandt, noch verschwägert. „Der Name Zangerl ist im Bezirk Landeck keine Seltenheit“, sagt Babsi und muss lachen. „Manche denken bis heute, Bernd sei mein Vater. Er wäre ein sehr junger Papa. Er ist nur zehn Jahre älter als ich.“ Und ein guter Freund und Wegbegleiter.