Wir treffen uns in Hamburg-Bramfeld. Andy Holzer ausfindig zu machen, ist nicht sonderlich schwer. Im Vorgarten seiner Unterkunft steht ein zehn Meter hoher Funkmast. Das Aluminium-Türmchen ähnelt einer Wäschespinne und ist Andy Holzers Netzverbindung in die Welt. Der Osttiroler frönt dem Funk auf Kurzwelle. „Hey, da lernst du echt spannende Menschen kennen“, sagt der Abenteurer, Weltreisende und Extrembergsteiger.
Er ist mehr als spannend. Eine außergewöhnliche Person. Außergewöhnlich freundlich, menschenfreundlich und energiegeladen. Andreas Holzer wurde in Lienz geboren. Er kam blind auf die Welt. Doch sagt er von sich: „Für mich spielt das Augenlicht keine Rolle. Das heißt aber nicht, dass ich nicht sehen kann. Ich nehme die Dinge um mich herum eben anders wahr.“ Seit der gelernte Masseur sein abenteuerliches Leben bestreitet, hält er Vorträge in den Vorstandsetagen großer Konzerne. „Als Blinder öffne ich Sehenden die Augen für unsere schöne Welt“, heißt Andy Holzers Credo. Seine körperliche Beeinträchtigung hat ihn offenbar stark gemacht.
„Keine Ahnung, warum ich behindert sein soll!“
Andy Holzer, Extrembergsteiger
Als Kind kommt Andy Holzer nicht in ein Blindenheim. Er geht in eine Regelschule. Weil seine Eltern das so wollen. „Ihnen verdanke ich alles“, erzählt er. Mama und Papa haben Andy und seiner Schwester (ebenfalls blind) von Anfang an gesagt, dass sie alles Zeug der Welt in der Hand haben, um die Experten ihres Lebens zu sein. Da braucht es keine sogenannten Fachleute, die erklären müssen, wie Blinde leben sollen. „Deshalb weiß ich eigentlich bis heute nicht, weswegen ich behindert sein soll?“, fragte sich der 57-Jährige, der zeitweise eben auch in Hamburg lebt. „Nur weil ich ohne Augenlicht auskomme, kann ich doch ein pralles Leben führen. Einschränkungen hat doch jeder!“
Sehr interessant und motiviert.
Danke
Lieber Pavel, vielen DANK dir… Freut mich, dass dir das Gespräch gefallen hat… bleibt gesund und heiter
Sehr interessanter Mensch! Für mich ein Vorbild!
Das stimmt. Andy ist ein Menschenöffner. Auch wenn er nicht gucken kann, sieht er so viel…