Auf dem Sprung

Auf dem Sprung

 30. März 2024

Achensee: Zurück an gut bekanntem Ort.

Das ist natürlich mit vielen Reisen verbunden. Das wiederum erfordert Organisation, Zuganschlüsse checken, Busverbindungen heraussuchen, den Koffer so zu packen, dass ich alles Wichtige dabei habe. Laptop, um mobil zu arbeiten. Unterkünfte finden, die stabiles Internet haben. Das ist mitunter fordernd. Ich mag Anstrengung. Sie entlohnt mich mit Wachstum. Nicht körperlich, sehr wohl aber gedanklich.

Das Tiroler Meer

Vermutlich bin ich im tiefsten Inneren immer ein Nomade geblieben. Auf der Suche nach den besten Plätzen. Wo Seele und Verstand saftige Weiden finden, um sich satt zu essen. Um nach einiger Zeit wieder weiter zu ziehen. Entweder neue Gebiete erkunden, oder bereits gut erprobte Gegenden zu besuchen. Wie beispielsweise den Achensee in Tirol. Keine Ahnung, wie oft ich schon hier war.

Ich bin mit Mario Eder verabredet. Der Profi-Gleitschirmflieger ist auch Fotograf. Wie sind seit etlichen Jahren gut befreundet. Der Tiroler hat zahlreiche Hintergrundbilder für diese Seite geschossen. Ich brauche neue Fotos. Mario weiß, was ich möchte. Ich schätze die ruhige, humorvolle und professionelle Art seiner Arbeit. Aufgeschlossen für Neues sind wir beide. Also Fotoshooting am Achensee.

Der Wetterdienst sagt ein Gut-Wetter-Zeit-Fenster von rund fünf Stunden vorher. Von Sonnenaufgang bis zum Mittag. Eng bemessen. Morgens um kurz nach sieben Uhr stehen wir am Achensee. Noch blinzelt die Sonne nicht über die Bergspitzen von Rofan und Karwendel. Es ist frisch. Tiefgründig spiegeln sich im grünen See die schneebedeckten Gipfel. In meiner Daunenjacke wärme ich mich auf. Arme, Beine, Hüfte, Schultern, Rücken. Sechs Grad warm ist das Wasser. Nicht wärmer als die Luft.

Mario steht auf der Aussichtsplattform und schaut durch seine Kamera. „Ja, geh‘ mal dichter an den Bootsschuppen heran. Perfekt. Dann zählst du von Drei herunter und hüpfst in den See, wenn das für dich okay ist?“ Natürlich ist es das. In Badehose stehe ich am Ufer, tauche Arme und Hände ins Wasser, dann den ganzen Körper. Anschließend stelle ich mich an den Holzschuppen. Drei, zwei, eins – hinein. Ich schwimme ein paar Meter. Ein See zu früher Stunde von innen zu erleben, ist ein Geschenk. Ich fühle mich geborgen und frisch.

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