Mit der ZDF-Serie „Die Bergretter“ hat die Aufgabe von Christian Eder herzlich wenig zu tun. „Das ist pure TV-Unterhaltung“, sagt der Ginzlinger. „Die Realität ist eine andere.“ Einsätze, bei denen Kameraden ihre Leben riskieren, sind nicht erwünscht. Die Sicherheit der Retterinnen und Retter hat absoluten Vorrang. „Aber die Fernseh-Serie schafft Aufmerksamkeit für unsere Aufgaben“, verteufelt Eder das dramaturgisch gestaltete Einsatzgebiet nicht.
Letztlich ist das alles eine Frage des Risiko-Managements. Genau das bildet auch einen Schwerpunkt in der Ausbildung, die der Tiroler mit seinem Team organisiert, gestaltet und umsetzt. Einige der wichtigsten Fragen lauten: Beherrsche ich die Situation? Traue ich mir den Einsatz zu? Kann ich die Gefährdung meines Lebens und das anderer so gut wie ausschließen? „Wenn nur eine Frage mit NEIN beantwortet wird, sollte man dem Rechnung tragen“, betont Christian Eder. „Vielleicht gibt es jemand anderes im Team, wir verschieben den Einsatz oder wir brechen ihn ab.“ Wenn das Risiko für Leib und Leben der Retter zu groß ist, dann haben wir auch eine Verantwortung für sie.“ Sicherheit ist oberstes Gebot.
„Wir können uns die Besten heraussuchen“
Bergretter Christian Eder
13 Jahre lang war der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer Ortsgruppenleiter der Bergrettung im Bergsteigerdorf Ginzling. Mit Erfolg. Nachwuchsprobleme gibt es dort, wie auch im gesamtem Tirol nicht. Der Verein ist in der glücklichen Lage, dass sich viele junge Menschen engagieren wollen. „Wir können uns die Besten heraussuchen“, sagt Eder. „Das ist Luxus für einen Verein, der in weiten Teilen ehrenamtlich funktioniert.“