Christian Eders Lieblingsberg ist der Große Möseler. Mit 3.480 Metern über Seehöhe der dritthöchste Berg der Zillertaler Alpen. Ein Gletschergipfel, „der mich bis heute fasziniert.“ Auch wenn die Eisriesen seit Jahren in einem rasanten Tempo dahinschmelzen. Wie fast überall in den Alpen und in anderen Gebirgen der Welt. Letztere hat der Bergführer nicht wirklich kennengelernt. Mit einem Hauch von Selbstironie sagt er schmunzelnd: „Ich bin kein Weltenbummler und eher ein Reisemuffel.“
„Das Abenteuer entsteht im Kopf“
Christian Eder, Bergführer
Die Berge seiner Heimat sind für den verwurzelten Familienvater offenbar vollkommen ausreichend. „Die Abenteuer entstehen eh im Kopf, man muss nicht immer die schwierigsten Routen oder Gipfel erklimmen.“ Das ist Herausforderung genug. Denn auch der Klimawandel schreitet voran. Die Verhältnisse und Bedingungen im alpinen Gelände verändern sich radikal. Das Gestein wird brüchig, das Wetter noch unberechenbarer, die Gefahren von Steinschlägen oder Lawinen wachsen.
Auch das ist Teil der Ausbildung in der Bergrettung. Stillstand gibt es keinen. Die Arbeit als Bergführer oder Bergretter wird immer komplexer und anspruchsvoller. Da ist kaum mehr Platz für vermeintliche Heldengeschichten vergangener Zeiten. Und doch möchte Christian Eder nichts anderes tun. Der Ginzlinger wirkt ausgeglichen und zufrieden. Oder anders ausgedrückt: Er arbeitet eben dort, wo andere Urlaub machen. „Das ist nicht nur ein Geschenk, sondern ein riesiges Glück.“
Bildquellen: Christian Eder, Bergrettung Tirol, eventoplena.de