Vor allem Unsicherheiten auf beiden Seiten abbauen. Bei Menschen mit oder ohne Behinderung. Die Pädagogin erlebt das im Beruf, im Privaten, im Sport. Seit etlichen Jahren arbeitet Tina Deeken als Botschafterin für Inklusion. Sie gibt Interviews und versucht ein Bewusstsein zu schaffen. Für die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten.
„Vielen Menschen ist oft gar nicht klar, was sie trotz Behinderungen noch alles machen und angehen können“, sagt Tina. Hier leistet die erfolgreiche Parasportlerin Aufklärungsarbeit. Obwohl die Öffentlichkeit zu suchen nicht gerade ihr Steckenpferd ist. Die drahtige und meist gut gelaunte Niedersächsin steht nicht gerne im Rampenlicht. Durch ihre sportlichen Erfolge hat sie aber eine gewisse Prominenz erlangt. „Diese nicht für die Belange des Parasports zu nutzen“, merkt Tina Deeken bescheiden an, „wäre fast schon fahrlässig.“
Wir stehen auf dem Badesteg am Silbersee. Tina legt die Gehhilfen und die Orthese ab, sie gleitet ins Wasser hinab. Sommerlich warm ist es. Normalerweise friert die Eisschwimmerin auch bei solchen Temperaturen im H2O. „Nö, heute ist es angenehm.“ Sagt es, setzt sich die Schwimmbrille auf und krault davon. Ganz locker und geschmeidig. Am Wochenende nimmt Tina wieder an zwei Wettkämpfen teil. Jeweils lange Strecken in See und Fluss. Vier und 14 Kilometer. „Klar ist das anstrengend“, gibt sie zu. Diesen Preis zahlt Tina Deeken gerne. Warum? „Im Freiwasser fühle ich mich leicht und frei. Das ist unbezahlbar.“