Am Strand bin ich fast allein. Nur ein paar Leute teilen sich den etwa einen Kilometer langen Abschnitt nördlich der Costa Calma auf Fuerteventura. Normalerweise ist das hier ein Surfspot, für Kite- oder Windsurfer. Schwimmer sieht die Buchtwacht nur selten. Und schon gar keinen Typen, der mit einer orangen Sicherheitsboje aufkreuzt.
„Hola‘ Hombre, que tal?“, fragt mich Eduardo. Der Mann ist Rettungs-schwimmer. “Bien, todo bien“, antworte ich. „Willst du länger schwimmen?“, hakt er nach. „Ja schon, eineinhalb Stunden etwa. Einmal hinüber in die nördliche Bucht und noch ein Stückchen weiter.“ Eduardo schüttelt mit dem Kopf. „Das lass mal lieber sein.“ „Warum?“ „Weil hier viele Anfänger das Kiten lernen. Sie haben noch nicht so viel Kontrolle über das Gerät. Schwimm lieber Richtung Süden. Da hast du deine Ruhe und es gibt keine Gefahr.“ „Super, danke für den Hinweis.“ Viel Spaß, Hombre! Und pass auf dich auf.“ „Si claro!“
Eduardo Trejo macht den Job als „Buchtwachtler“ schon ziemlich lange. Seit fast 20 Jahren sitzt der gebürtige Argentinier an verschiedenen Küstenabschnitten und passt auf, dass nichts passiert. 1986, als er in Südamerika für sich keine Perspektive sah, kam der heute 53-Jährige nach Europa, hat eine Zeit lang bei Düsseldorf als Koch gearbeitet und als Tennislehrer. „Aber da war es mir zu kalt.“
Ein tolle Art zu schreiben. War sofort gefangen. Toll. Weiter so.
Danke