Alfons Senfter macht gleich Feierabend. Es ist 22 Uhr. Christof Schett und ich haben alles Wichtige mit dem Gastwirt vom Alfonsstüberl in Innervillgraten besprochen. Erst war es nur eine fixe Idee. Während des Gesprächs nahm der Einfall aber konkrete Konturen an. Christof hatte die Grundlage gelegt: „Wollen wir morgen den Klettersteig auf den Paternkofel gehen?“ Also da, wo ein Weltnaturerbe nur eineinhalb Steinwürfe entfernt liegt. Die Rede ist von den „Drei Zinnen“ in den Sextener Dolomiten in Südtirol.
„Das Wetter passt, zumindest bis zum Mittag soll es trocken bleiben“, schob Christof rasch nach. „Viel länger als vier Stunden werden wir eh nicht brauchen.“ Erst schaute Alfons ein bisschen skeptisch. „Ich muss am frühen Nachmittag wieder im Lokal sein.“ Er habe so etwas schon länger nicht mehr gemacht. „Aber Lust habe ich schon.“ Zumal Alfons seit kurzem auch als Wanderführer arbeitet. Im Mai hat er seine Prüfung abgelegt. Seither geht er mit Gästen durch die Berge. Mit wachsender Begeisterung. „Ich bin immer schon gerne draußen unterwegs gewesen“, erzählt der 46-Jährige. „Jetzt mache ich das wieder regelmäßiger und zeige den Leuten meine Heimat.“ Die Dolomiten oft nur aus der Ferne.
Dabei liegt nur eine gute halbe Stunde Autofahrt zwischen Innervillgraten und Toblach. Ein Katzensprung. „Also Treffpunkt um sechs Uhr früh bei mir“, sagt Schett. „Das geht sich dann locker aus.“