Die Tage verstreichen wie im Fluge. Prall gefüllt mit Terminen, Gedanken, Telefonaten, Organisation. Erholungspausen werden überwertet. In meinem Umfeld gibt es Menschen, denen mein Pensum nicht geheuer ist, sie ziemlich verunsichert. „Warum machst du so etwas?“. Diese Frage höre ich sehr oft. Genau wie diese lieb gemeinte Feststellung: „Du bist bekloppt.“
Ich antworte zumeist mit: „Weil ich es so möchte und kann. Und ja. Gar nicht verrückt ist auch nicht normal.“ Dann herrscht in der Regel Ruhe. Ich spüre, wie eine Mischung aus Unverständnis, Anerkennung und Respekt, aber auch aus Missgunst und Neid durch die Luft zirkuliert. Was soll’s: „Was andere über dich denken, kann und sollte dir wurscht sein. Sie leben nicht dein Leben.“
Vom Albtraum zum Alpentraum
Aber genau das möchte ich. Mein Leben leben. Selbst bestimmen, was ich tun oder (los)lassen möchte. Für Vorgesetzte und Chefs ist diese Haltung gelegentlich ein Albtraum. Weil sie weniger bis kaum mehr Kontrolle über dich haben, was du wann, wo und wie tust. Vielleicht auch wenig Vertrauen in deine Fähigkeiten und deine Motivation, die Dinge zu erledigen, die getan werden müssen.
Was für solche Führungskräfte einen Albtraum darstellt, ist in meiner Denke (nicht nur damals) buchstäblich der gelebte Alpentraum. Um es kurz zu machen. Am 1. Mai 2015 stehe ich im slowenischen Maribor an der Startlinie. Keine Ahnung, was tatsächlich auf mich zukommen wird. Aber im Gehirn, im Gepäck und im Gehgestell spielen sich große Gefühle der Lebensfreude ab. Es zuckt, es juckt und guckt mit breitem Grinsen. Kaum zu glauben, aber wahr: Drei Monate lang ist die Fröhlichkeit am Tun nie gewichen, sie ist gewachsen. Was für eine tolle Strapaze!!!