Kartoffeln, Krisen und K2

Kartoffeln, Krisen und K2

 17. September 2023

Der K2: Am zweithöchsten Berg der Erde (Bild: Ralf Dujmovits)

Zumal Gerlinde in ihrer Zeit als Krankenschwester auch die dunklen und belastenden Seiten des Daseins hautnah zu spüren bekommt. Sie arbeitet damals in der onkologischen Abteilung. „Nicht alle Fälle gingen gut aus“, flüstert Gerlinde Kaltenbrunner respektvoll. „Ich habe sehr früh gelernt, dass der Tod zum Leben dazugehört.“ Sie selbst kann auch von einer Nahtod-Erfahrung berichten. Das liegt jetzt 16 Jahre zurück. 2007 am Dhaulagiri (8.167m in Nepal).

Gerlinde Kaltenbrunner erzählt aus ihrem bewegten Leben

Ein Schneebrett erfasst Gerlinde Kaltenbrunners Zelt und begräbt sie unter der Lawine. Die Österreicherin kann sich befreien. Zwei spanische Bergsteiger überleben die Katastrophe nicht. „Mit diesem Erlebnis hatte ich lange zu kämpfen“, erzählt sie mit nachdenklicher Mine. Ängste, Albträume, warum habe ich überlebt und die anderen nicht? „Es gab sogar Gedanken, mit dem Bergsteigen aufzuhören“, erinnert sich Kaltenbrunner. Sie tat es nicht.

Sieben Anläufe bis zum K2

Stattdessen reist sie wieder nach Nepal und stellt sich ihren Ängsten: „Ich habe mich bewusst für dieses Leben entschieden.“ Seither hat sie mit dem Unglück am Dhaulagiri einen anderen Umgang. Diese Erfahrungen gibt die prominente Alpinistin, die inzwischen im Salzkammergut lebt, weiter. Sie hält Vorträge, gibt Workshops und Seminare. Über Motivation, Entscheidungsfreudigkeit und Ausdauer. Dann erzählt sie darüber, wie oft sie nicht gleich beim ersten Versuch zum Ziel gekommen ist. Am K2 braucht Gerlinde Kaltenbrunner sieben Anläufe bis es endlich klappt.

Inzwischen lebt Gerlinde Kaltenbrunner im Salzkammergut

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