Mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, kann ich es locker aufnehmen. Vielleicht nicht, was die absolute Höhe angeht. Da überragt mich die Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen um gut 2.910 Meter. Aber bei der sogenannten geografischen Dominanz kann mir der Gipfel im Wettersteinmassiv nicht ansatzweise das Wasser reichen. Im Umkreis von gut 40 Kilometern steht keine höhere natürliche Erhebung als ich. Erst der Vongshøj in Süddänemark ist mit 62 Metern etwas höher. Somit bin ich also der sandgewordene Höhepunkt der ohnehin an Highlights nicht armen Insel Sylt.
Weil das so ist, habe ich auch eine Aussichtsplattform auf mir drauf. Kinder sagen gelegentlich, sie könnten bis nach England schauen. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber in Blickrichtung Norden erkennst Du bei brauchbarem Wetter Dänemark.
„Gipfel am Gestade“
Nach Osten das Festland und den schicken schwarz-weiß gestreiften Leuchtturm. Wenn das bloße Auge nicht ausreicht, leihe ich Dir gerne mein Fernglas. Nur wenige Schritte von meinem Gipfel entfernt findest Du übrigens das Rote Kliff. Eine Steilküste, wie sie an der Nordsee eher selten zu sehen ist. Oft windet es hier kräftig. Das Meer tost und schiebt hohe Wellen an den feinkörnigen Sandstrand, den Du über etliche Treppen erreichst. Ein Auf und Ab, fast wie in den Bergen. Wenn Dir das krachende Rauschen des Meeres und das „Blasen“ des Windes zu viel wird, kannst Du immer wieder zum gut markierten Weg (über Holzbohlen) durch die Dünen emporsteigen und je nach Richtung weiterlaufen.
Nach Norden geht es nach List (ca. zwei Stunden), in Richtung Süden über Wenningstedt nach Westerland. Wenn Du in Westerland noch nicht genug hast, kannst Du über Rantum bis zur Sylter Südspitze nach Hörnum wandern. (ca. 20 Kilometer und vier Stunden reine Gehzeit) Die Nordsee immer an der rechten Seite.
„Oben, unten, links, rechts – verlaufen unmöglich“