Andy öffnet Sehenden die Augen

Andy öffnet Sehenden die Augen

 22. Oktober 2023

Andy Holzer als Reporter: Mittendrin statt nur dabei

Die Welt der Sehbehinderten hat Andy Holzer nie wirklich interessiert. Das Leben der Sehenden war und ist für ihn viel spannender. „Obwohl ich ohne Licht lebe, nehme ich doch meine Umwelt sehr intensiv wahr“, findet der Bergsteiger, der sich als Extremist in allen Lebenslagen bezeichnet. Extrem sind seine Abenteuer sicher. Er hat den Mount Everest bestiegen. Zusammen mit zwei Freunden. Drei Anläufe hat er gebraucht, obwohl „mich der höchste Berg der Erde lange Zeit nicht interessiert hat.“

Oft ist es einfach eine Ausrede

Holzer über Ehrlichkeit
Andy Holzer (links) mit Wolfgang Klocker und Klemens Bichler auf dem Everest (Quelle: Holzer)

Tatsächlich stimmt das nicht. Schon als kleiner Junge wollte er da hinauf. Als er älter ist und als Bergsteiger immer wieder gefragt wurde, ob und wann er den Everest angehe, hat er stets gesagt, dass er den nicht brauche. „In Wahrheit aber“, schiebt Holzer nach, „war das nur eine Ausrede. Ich war schlicht und ergreifend nicht dazu in der Lage, auf das Dach der Erde zu steigen. Körperlich nicht und erst recht nicht finanziell.“ Irgendwann aber hatte er die Fitness und die finanziellen Mittel. Diese Ehrlichkeit scheint ein Markenzeichen des gebürtigen Lienzers zu sein. Den Tatsachen und der Wirklichkeit ins Auge sehen. Dazu braucht Andy Holzer kein Tageslicht, aber Zeit zur Eigenreflexion. Dann dringt er in seine dunklen menschlichen Ecken vor. Manchmal kullern Tränen.

Diese Ehrlichkeit scheint ein Markenzeichen des gebürtigen Lienzers zu sein. Den Tatsachen und der Wirklichkeit ins Auge sehen. Dazu braucht Andy Holzer kein Tageslicht, aber Zeit zur Eigenreflexion. Dann dringt er in seine dunklen menschlichen Ecken vor. Manchmal kullern Tränen. „Ich bin ein zu 80 oder 90 Prozent emotionaler Typ“, sagt er von sich. „Am Mount Everest habe ich aber nach zwei vergeblichen Versuchen (Eisbruch und Erdbeben) 2017 auf dem Gipfel gehockt. Ausgepowert. Leer. Mental und körperlich in schlechtem Zustand. Keine Träne, keine Freude, nix. Es fühlte sich an, wie auf einem kalten zugigen Bahnhof. Bloß weg von hier.“

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