Um Ver-trauen zu Eseln, Pferden, Schweinen oder Schafen aufzubauen, braucht es Zeit und echtes Interesse. „Ich habe Tiere schon als Bub geliebt“, erzählt Simon Messner. Vor allem Pferde. Das war lange Zeit seine Passion. Mit sieben bekommt er ein Pony geschenkt. Reitkurse findet der Junge bald langweilig, also bringt er sich das Reiten selbst bei. „Das war eine harte Schule“, lacht er.
„Keine Ahnung, wie oft mich das Pony runtergeschmissen hat?“ Bis zum Beginn seines Studiums reitet Messner begeistert. Inzwischen ist Bergsteigen und Klettern seine Leidenschaft. Simon Messner geht es nicht darum, als erster und besonders gewagt auf irgendeinen Gipfel zu kommen. Bergsteigen ist so viel mehr für ihn. Eine Auseinandersetzung mit sich, das Erkennen von Grenzen, der Respekt vor der Natur. „Letztlich suche ich mich und meinen Fokus, den ich brauche, um ein Abenteuer heil zu bestehen. Vieles davon ist also Kopfsache.“
Auch wenn Simon Messner derzeit nicht so viel klettern kann, wie er gerne würde: So ganz wollen seine Frau Anna und er nicht auf ihre bergsportlichen Aktivitäten verzichten. Das Paar spricht sich ab und lässt sich Freiräume. Das tut beiden offensichtlich gut. Pläne und Ideen gehen ihn nicht aus. Der Kletterer möchte noch in diesem Sommer eine 2023 begonnene und sehr schwierige Route in den nahgelegenen Dolomiten abschließen. „Mit meinem Freund Martin Sieberer.“
Sehnsüchte, Wünsche, Träume
Nächstes Jahr zieht es Messner wieder ins Karakorum nach Pakistan. Ein Sehn-suchtsort. Aus vielerlei Gründen. Unter anderem die Gastfreundschaft der Menschen und die Vielzahl noch namenloser Gipfel. Vermutlich gibt es dort mehr nicht bestiegene als bestiegene Berge. 6000er, 7000er. „Ich habe deshalb keine Sorge, dass mir die Abenteuer ausgehen könnten.“