Das Kreuz mit dem Kreuz

Das Kreuz mit dem Kreuz

 4. April 2023

Den Trend zu Gipfelkreuzen aber konnte das nicht aufhalten. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg schießen die Symbole wie Pilze aus den höchst gelegenen Bergspitzen. Auch als Erinnerung an die im Krieg Gefallenen, oder aus Dankbarkeit für eine glückliche Heimkehr aus Tod und Zerstörung. Vielerorts organisieren bis heute Dorfgemeinschaften den Transport eines Kreuzes etwa auf den Hausberg. Oft sind Mitglieder von Alpenvereinen, Bergrettung oder anderen Organisationen daran beteiligt.

Mitunter wird das zu einer schweißtreibenden und anstrengenden Geschichte, stärkt aber auch die Dorfgemeinschaft und ein Wir-Gefühl. Ist ein Kreuz doch mal zu groß und zu schwer, oder der Steig hinauf zu gefährlich, kommen auch Hubschrauber zum Einsatz. Wie im Jahr 2009, als das neue Kreuz auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, seinen Platz findet.

Zugspitze mit leuchtendem Kreuz

Gipfelkreuze gibt es übrigens nicht nur in den Alpen. Auch in Mittelgebirgen (zumindest im deutschsprachigen Raum) thronen die gekreuzten Balken auf dem höchsten Punkt. Dass diese Symbole nicht nur Freunde haben, verwundert kaum. Immer wieder gibt es Bestrebungen, die Kreuze auf den Gipfeln zu demontieren. Begründung: Die Berge sollten nicht von einer Religion oder Weltanschauung vereinnahmt werden. Andere sagen: Die Kreuze seien Ausdruck der christlich abendländischen Kultur. Klar scheint aber zu sein: Ein Kreuz ist für viele ein Symbol, ein Ziel erreicht zu haben. Vielleicht sich auch irgendwo zwischen Himmel und Erde zu befinden. Losgelöst von all den Schwierigkeiten und Problemen in den Niederungen des Alltags. Also Zeit zum Nachdenken zu haben – über das, was wirklich wichtig ist.

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