Das Bergsteigerdorf Tiroler Gailtal besteht aus drei Gemeinden. Kartitsch sowie Ober- und Untertilliach. Neben dem nur wenige Kilometer Luftlinie entfernten Villgratental (Folge 5) ist es das einzige Bergsteigerdorf in Osttirol. In direkter Nachbarschaft findet sich mit dem Lesachtal (Folge 4) ein weiteres Mitglied der Initiative des Österreichischen Alpenvereins.
Mehr als ein Hinweis, dass es am Fuße der Karnischen Alpen „recht ursprünglich und naturverbunden zugeht“, wie Kletterexperte Reinhold Scherer beim Besuch seiner Heimat immer wieder feststellt. Obwohl er die Orte bislang eher als Bergbauerndörfer gesehen hat. Doch der Geschäftsführer des Kletterzentrums Innsbruck lässt sich gerne eines Besseren belehren. Auch durch seinen Bruder Matthias, der Bürgermeister von Obertilliach ist.
Ein Geheimtipp für Kletterer
Ganzjährig ist das Tiroler Gailtal ein variantenreiches Wanderparadies. Sei es im Sommer auf Österreichs erstem Familienwanderweg (Höfetrail) oder dem Karnischen Höhenweg. Auch zahlreiche Klettertouren finden sich in der Region. Rund 40 luftige Routen haben Reinhold Scherer und sein Bruder erschlossen. Bis heute hat sich dies Paradies nur bei Insidern herumgesprochen. „Man darf es also noch mit Fug und Recht als Geheimtipp bezeichnen“, sagt Kletterexperte Scherer.
Als Wintersportort ist das Bergsteigerdorf dagegen schon deutlich mehr als ein Geheimtipp. Bei Eis und Schnee bieten sich zahlreiche Langlaufloipen oder Winterwanderwege an. „Kartitsch hat sich als Winterwanderdorf bereits international einen Namen gemacht“, erzählt Leo Klammer, der Tourismusobmann der kleinen Gemeinde.