Wo früher Straftaten angezeigt wurden, steht heute alles, was es zum mobilen Arbeiten braucht. In der alten Polizeiwache im Gemeindeamt. Für Gäste, vor allem aber für die Einheimischen. Denn das erspart viel Pendelei, schont die Umwelt und hilft, Beruf und Familie noch besser unter einen Hut zu bringen. Das Angebot wird gut angenommen.
„Die Gailtaler sind ganz schon ausgeschlafen“, sagt Reinhold Scherer. Möglicherweise liegt es ja auch am Nachtwächter, der in Obertilliach bis heute seine Runden dreht und für eine unbeschwerte Nachtruhe sorgt. In Osttirol und ganz Österreich eine echte Rarität. Davon hat das Tiroler Gailtal noch einige. Josef Außerlechner, der Bürgermeister von Kartitsch, lacht. „Die Eishöhle zum Beispiel wäre anderso längst eine Touristenattraktion. Wir sind vielleicht nicht ganz so geschäftstüchtig wie die Ötz- oder die Zillertaler.“
Massenware oder Mehrwert?
Für Franz Strasser, den Eigentümer des Hotels Waldruhe in Kartitsch, ist genau das eines der wichtigsten Argumente für einen Ort guten Lebens. Der Gastronom und begeisterte Bergsportler bringt es auf den Punkt. „Der Erhalt unserer Landschaft und der Natur hat seinen Preis. Man muss sich entscheiden. Zwischen Massenware oder Mehrwert.“ Das Tiroler Gailtal hat sich für eine sanfte Art des Tourismus entschieden. Für einen Weg, der gerade für die Einheimischen ein Ort guten Lebens bleiben kann. Kartitschs Bürgermeister Josef Außerlechner: „Wenn wir uns wohlfühlen, dann tun es auch die Gäste.“
Bergsteigerdörfer – Tiroler Gailtal – Hotel Waldruhe – Joasa Hof – Reinhold Scherer – Osttirol