Nach einer knappen Stunde erreiche ich den Alpengasthof Boscheben. Auf etwas mehr als 2.030 Metern Seehöhe. Immer wieder schweift der Blick auf diesem Pfad ins Inntal. Im Norden erhebt sich die Nordkette und das Karwendel. Eine Mauer aus steilen Felswänden und wilden Geröllfeldern. Tief unten liegt Tirols Metropole Innsbruck.
Die Hauptstadt der Alpen, wie die Innsbrucker ihre Heimat wenig bescheiden nennen. In Richtung Süden reicht das Panorama über das Viggartal* bis nach Südtirol. Über dem Gasthof thront der rot-weiße Funkturm auf dem Patscherkofel (2.246m). Von hier aus wird der Zirbenwald etwas dichter. Immerhin gilt das ganze Areal als einer der größten Zirbenbestände in Europa. Ein paar versprengte und zerklüftete Felsen durchsetzen das Gebiet. Nur ein paar Schritte und schon verändert sich der Blick.
Hinauf zum Höhepunkt der Tour
Leichtes Auf und Ab. Sehr kurzweilig. Die gelben Wegweiser weisen indirekt auf die Viggarspitze (Glungezerhütte) hin. Ich bin gerade einmal eine Stunde zu Fuß unterwegs. In einer Senke gabelt sich der Steig. Ich biege nach rechts ab und folge den Markierungen zum Gipfel. 300m Höhenmeter und 45 Minuten später erreiche ich das Gipfelkreuz. Der Wind bläst und schiebt dichte Wolken über die Tiroler Bergwelt. Für den späten Nachmittag ist Regen angekündigt.
*Viggar: Der Name kommt von lateinisch vaccaria Kuhalm. Man benutzte die Freiflächen im Tal einst als Weidealm fürs Vieh. Kuh heißt im Lateinischen vacca.