Huber trifft auf Pater Willi Klein. Der gebürtige Schweizer wandelt seit mehr als 20 Jahren auf den Spuren Senns. Zwölf Jahre verbringt Senn in Vent als Kurat. „Die Ideen des Pfarrers brachten ein bisschen Wohlstand“, erzählt Klein. „Zudem war Senn ein exzellenter Bergsteiger.“ Vernagtspitze, Finailspitze oder Kreuzspitze – er gilt als ihr Erstbesteiger.
„Im Prinzip hat der katholische Geistliche schon sehr früh etliche Grundgedanken für die Initiative der Bergsteigerdörfer formuliert. Auch deshalb ist Senn bis heute im Dorf präsent“, sagt das Venter Bergführer-Urgestein Eberhard Fimml. Mehr als 50 Jahre lang begleitete der heute 80-Jährige seine Gäste auf die hohen Berge und die zahlreichen alpinen Schutzhäuser des Ötztals. Auch auf die Similaun-Hütte von Markus Pirpamer. Der Bauer und Hüttenwirt war Anfang der 1990er Jahre einer der Ersten, der die legendäre Gletschermumie Ötzi zu sehen bekam. Ein Ehepaar hatte zuvor die Leiche entdeckt und Pirpamer über seinen Fund informiert.
Ötzi zog zahlreiche Neugierige ins Tal
„Auf einmal war das Ötztal weltweit in den Schlagzeilen“, erinnert sich Pripamer. „Anfangs kamen schon etliche Neugierige.“ Allerdings mussten sie feststellen, dass der Weg zur Fundstelle mit einer mehrstündigen Bergtour eher beschwerlich ist.
Von Vent aus sind etwa 15 Kilometer und 1.300 Höhenmeter zu überwinden. Technisch nicht wirklich schwierig, aber mit gut fünf Stunden bis zum Hauslabjoch ein längerer Fußmarsch. Landschaftlich auf jeden Fall sehenswert. Und so ganz nebenbei steigt man auf eine Höhe von 3.200 Meter.