
In meiner aktiven Schwimmsportzeit habe ich an sehr vielen Wettkämpfen teilgenommen. Erfolgreich und weniger erfolgreich. Ich habe sie nie gezählt. Aber die Zahl dürfte in die Tausende gehen, obwohl ich erst sehr spät mit dem Leistungssport begonnen habe. Erst Schwimmen, später kamen noch dutzende Triathlons, zig Läufe und ähnliche Wettbewerbe hinzu.

Ich möchte die Erlebnisse und Begegnungen nicht missen. Sie haben Freude und Freunde geschenkt. Doch irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mich der Wettbewerb mehr Energie kostet, als er mir gibt. Wenn ich mich recht entsinne, war es ein Eisschwimm-Wettkampf. Im fränkischen Veitsbronn. Über mehrere Strecken bin ich damals gemeldet. Große Vorfreude auf das Treffen mit guten Freunden, alten Bekannten und Gleichgesinnten.
Zwischen Grummeln und Genuss

Irgendetwas wirkt fremd. Anders als früher fühlt sich der Wettkampf nicht wie eine Motivationsspritze an. Am Tag X das Beste aus mir rausholen. Sei es im Schwimmbecken, im Freiwasser, auf der Lauf- oder Radstrecke. In Veitsbronn spüre ich: Die Zeit des sich Messens mit anderen ist vorbei. Die Konzentration auf die Starts, das lustige und laute Drumherum, die Zweifel, ob alles gut gehen würde, ob ich ausreichend vorbereitet bin.

Warum tue ich das? All das bereitet mir Stress in zweierlei Gestalt. Den positiven Stress, der Energien freisetzt und körpereigene Drogencocktails ausschüttet. Und den negativen Stress. Er löst Druck aus und verursacht ein ungutes Grummeln in der Magengegend. Er wirft mehr Fragen auf, als er Antworten zu geben vermag. Vielleicht liegt es seinerzeit auch an meiner Lebenssituation. Etliches stimmt damals nicht. Im Job, im privaten Umfeld und überhaupt. Mir ist es offenbar wichtiger, erst diese „Baustellen“ zu bearbeiten, als mich zusätzlich weiteren Drucksituationen auszusetzen.
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