Auch deshalb bezeichnet sich Stefan Wierer als heimat-verbunden. Er liebt die Geschichte und die Geschichten im und aus dem Zillertal. Darum schreibt er sie auf und macht ein Buch daraus. Im Herbst 2023 ist es erschienen. Der Titel: „Auf den Spuren der Zillertaler Bergführer – von Pionieren, Legenden und Gipfeln.“
Darin beschreibt er die alpinistische Erschließung seiner Tiroler Heimat und portraitiert die Lebensleistung von zahlreichen Zillertaler Urgesteinen. Ob Georg Samer (da Joseler), Alfons Hörhager oder Peter Habeler. „Sie haben im Alpinismus Großartiges geleistet“, meint Stefan Wierer und führt Hans Fiechtl als weiteres Beispiel an. Er erfand Anfang des 20. Jahrhunderts den nach ihm benannten Felshaken, der in seiner Grundform bis heute zum Einsatz kommt.“
Die Berge verändern sich rasant
„Ohne dieses Sicherungs-Gerät hätte die Entwicklung im Klettern und Bergsport anders ausgesehen“, ist sich der Buchautor sicher. Apropos Entwicklung: Mit einer der jüngeren Neuzeit kann sich Stefan Wierer nur schwer anfreunden. Der Social-Media-Hype und die sogenannten Instagram-Hotspots. „Was da teilweise im hochalpinen Gelände herumstolpert, ist schon fast beängstigend.“ Die InfluencerInnen blenden natürliche Gefahren aus. Sie sind sich der Risiken nicht bewusst. „Diese Naivität könnten sie irgendwann einmal sehr teuer bezahlen.“
Zumal sich die Alpen durch den beschleunigten Klimawandel in einem Tempo verändern, wie die Menschheit es noch nicht erlebt hat. Was vor 15 Jahren vergleichsweise sicher begehbar war, muss es heute nicht mehr sein. „Bergführerinnen und Bergführer tragen dabei eine besondere Verantwortung,“ wie Stefan Wierer findet. „Für unsere Gäste, für die Familien und natürlich auch für uns selbst.“
Bilder: Von Stefan Wierer und vom Autor.