Für viele Bergsteiger war und ist Hermann Buhl ein Vorbild, ein Idol, fast eine Ikone. Als Reinhold Messner vom Tod Buhls erfuhr, schrieb der Südtiroler später, „war ich geschockt und tot traurig. Ich habe geweint.“ Andere Alpinisten reagierten ähnlich. Buhl stand in der Blüte seines Lebens. 33 Jahre alt, er hinterließ seine Ehefrau und drei Kinder. Kriemhild Buhl erfährt vom Tod ihres Vaters, als sie gerade einmal sechs Jahre alt ist. Ein aufgewecktes Mädchen, das gerne draußen spielt und sehr früh sehr erwachsen werden muss.
„Ist das die Pupp’n?“
Buhl nach der Geburt seiner Tochter
„Denn meine Mutter Eugenie war jetzt noch mehr auf sich allein gestellt“, erzählt die studierte Bibliothekarin und Schriftstellerin ohne jede Verbitterung. Früh geht Kriemhild der Mama in der elterlichen Urlaubspension zur Hand. Schon zu Lebzeiten ist Hermann Buhl wenig daheim. Entweder irgendwo auf einer Expedition im Himalaya unterwegs, beim Klettern im Berchtesgadener Land, in Tirol, der Schweiz, Frankreich oder Italien.
Es muss in der Silvesternacht 1950 gewesen sein, da wurde Kriemhild von Hermann und „Generl“ (wie die Mutter bis heute gerufen wird) gezeugt. Als sie neun Monate später zur Welt kommt, sagt der Papa: „Ist das die Pupp’n“. Als Kriemhild sprechen lernt, ist der Vater wieder einmal nicht daheim. Aber sie ahnt, wo er sich wohl wieder aufhält und verpasst ihm einen neuen Namen: „Papa Lalalaya“…
Mein lieber Jörg, wie schon beim Letzten Mal, kann ich Dir auch dieses Mal nur gratulieren zu Deiner Gesprächspartnern. Sie hat wohl einige Gene von ihrem Vater mitbekommen. Sehr interessante Erscheinung.
Lieben Dank, lieber Rolf. Ja, Kriemhild ist eine kluge und bezaubernde Autorin. Und eine hervorragende Schreiberin.