Beim Schreiben hat ihr allerdings etwas geholfen, was man nicht erwartet. „Ich habe – so paradox das klingen mag – beim Texten meist Pfeife geraucht.“ So kann sich die Autorin voll auf ihre Geschichte konzentrieren. Alles, was außenherum geschieht, findet nicht wirklich statt. „Da tauchte ich besser in die Welt der Fantasie ein.“ Seit etlichen Jahren lebt Kriemhild Buhl mit dem bekannten Fotografen Thomas Klinger zusammen. Das Paar kennt sich schon ewig, weil sie als Kinder die gleiche Schule besuchten.
„Skitouren habe ich nur gemacht, um braun zu werden“
Kriemhild Buhl über ihre bergsteigerischen Ambitionen
„Gefunkt hat es aber erst viel später“, lacht die humorvolle Frau. „Ich wollte weg aus Ramsau und die Welt kennenlernen. Das habe ich ja auch.“ Sie arbeitet und lebt zeitweise in Frankreich, München und Würzburg.
Irgendwann kontaktiert Thomas Klinger die erfolgreiche Autorin, weil er eine Texterin für ein neues Buchprojekt sucht. Er lacht. „Aus dem Buch ist nie etwas geworden, dafür haben wir geheiratet und genießen gemeinsam die schönen Dinge des Lebens.“ Sie gehen gerne wandern, auch in den Bergen, sie lieben gutes Essen, spannende Gespräche und die Ruhe. „Auf Gipfel muss ich bis heute nicht kraxeln. Das wollte ich schon als Teenager nicht“, erzählt Kriemhild Buhl. „Bloß kein Gipfelgedöns. Wenn ich auf Skitour war, dann nur, weil ich dabei schön braun wurde.“ Heute fokussiert sich die Schriftstellerin auf das „Überleben“, wie sie sagt. Vor einigen Jahren diagnostizieren Ärzte Krebs. Den hat sie überstanden, möchte sich aber nicht mehr auspowern wie in anderen Phasen. „Ohne Leben machen irgendwelche Projekte einfach keinen Sinn.“ Auch deshalb ist die Zeit des Pfeife Schmökens endgültig vorbei.
Mein lieber Jörg, wie schon beim Letzten Mal, kann ich Dir auch dieses Mal nur gratulieren zu Deiner Gesprächspartnern. Sie hat wohl einige Gene von ihrem Vater mitbekommen. Sehr interessante Erscheinung.
Lieben Dank, lieber Rolf. Ja, Kriemhild ist eine kluge und bezaubernde Autorin. Und eine hervorragende Schreiberin.