Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Diese Redensart könnte bei genauer Betrachtung ein Motto der Initiative der Bergsteigerdörfer im Österreichischen Alpenverein sein. In zweierlei Hinsicht. Verbindet man die inzwischen 36 Dörfer auf einer Karte mit einem Stift, erhält man ein Oachkatzl. Und zweitens: Eichhörnchen sind tolle Kletterer, die so manche harte Nuss knacken. Wie die Initiative, die in Ginzling im Herzen der Zillertaler Alpen trotz zahlreicher Hindernisse gegründet wurde.
Gerade einmal 200 Menschen leben in Ginzling. Es ist das letzte Dorf der Zillertalstraße, bevor es nach Italien geht. Ein Ende, das bei genauer Betrachtung auch ein Anfang sein kann. Wie für die Initiative der Bergsteigerdörfer des Österreichischen Alpenvereins. Im Jahr 2008 heben Vertreterinnen und Vertreter von 16 österreichischen Kommunen in Ginzling das Bündnis aus der Taufe. Mit dabei sind Naturschützer, ein hochrangiger Ministerialbeamter aus Wien und der Österreichische Alpenverein (ÖAV)
Seit 15 Jahren ein Vorzeigeprojekt
„Seither ist viel geschehen“, erzählt Liliana Dagostin. Sie leitet die Abteilung Raumplanung und Naturschutz beim ÖAV und betreut mit ihrem Team die Initiative der Bergsteigerdörfer. Die Juristin ist also mitverantwortlich dafür, dass es im gesamten Alpenraum inzwischen zahlreiche dieser besonderen Dörfer gibt. Für Alenka Smerkolj, die Generalsekretärin der Alpenkonvention, ist die Initiative jedenfalls eine Erfolgsgeschichte. „Die Bergsteigerdörfer sind seit 15 Jahren ein echtes Vorzeigeprojekt, in dem die Grundwerte der Konvention tagtäglich gelebt werden“, findet die slowenische Politikerin. So sieht es auch Ewald Galle vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie in Wien. „Eine tolle Geschichte, hinter der allerdings jede Menge Arbeit steckt.“ Wie auch hinter dem Podcast wo weniger mehr ist.