Diese Art des Reisens ist eine Leidenschaft. Eine große Liebe. Beim Gehen, Wandern oder Bergsteigen lebe ich eine gehörige Portion Freiheit. Niemand drängelt, kein Termin. 24 Stunden eines Tages warten, die ich gestalte. Wenn ich einen bizarren Fels begutachten darf, eine Blume am Wegesrand entdecke und die Blüte untersuche.
Besonders gut gelingt das meiner Meinung nach auf einer Wanderung mit Einkehr in eine Schutzhütte. Das bedeutet aber auch, dass ich einen geeigneten Pfad suche und ein Ziel finde, zu dem es sich lohnt aufzubrechen. Die Bergwandersaison hat mancherorts bereits begonnen. Sie nimmt in diesen Tagen Fahrt auf. Im Juni öffnen viele alpine Hütten wieder. Die Auswahl ist riesig. Im Alpenraum sind es Hunderte Häuser.
HUNDERTE MÖGLICHKEITEN
Würde ich jeden Tag eine von ihnen aufsuchen, wäre ich vermutlich Jahre unterwegs. Allein der Deutsche Alpenverein bewirtschaftet 325 Häuser mit rund 20.000 Schlafplätzen. Jedes Jahr bewirten die Hütten mehr als zwei Millionen Tagesgäste. Fast 900.000 Übernachtungen zählen die Sektionen. 225 Hütten gehören dem Österreichischen Alpenverein. In Italien, der Schweiz, Slowenien, Frankreich und Liechtenstein stehen ebenfalls unzählige dieser Häuser.
Uralte, fast futuristisch anmutende, komfortable, einfache, wenig und gut besuchte, abgelegene, leicht erreichbare. Kaum ein Angebot, das es nicht gibt. Diese Vielfalt ist einzigartig in der Welt. In keiner anderen Gebirgsregion der Welt findet sich so eine Infrastruktur. Für viele berggeisterte Menschen ein Paradies, für viele hat das inzwischen aber auch einen bitteren Nachgeschmack. Wandern, Trekking, Bergsteigen boomen. Die Fangemeinde wächst.