Diese Erfahrung macht Anna Ratke immer wieder. Die Schutzgebiets-Betreuerin kommt ursprünglich aus Thüringen, ist studierte Biologin und im ständigen Austausch mit Bauern, Bewohnern und Besuchern. „Den Bauern muss ich gar nicht viel über Naturschutz erzählen“, sagt Ratke. „Die leben nicht nur in der Natur, sondern letztlich auch von ihr.“
Es sind eher Gäste und Urlauber aus den großen Städten und den Metropolen der Welt, die hier Nachholbedarf zu haben scheinen. Gerade wenn das Gschnitztal wieder einmal als Filmkulisse dient. Der berühmte US-Kinoklassiker „Das vergessene Tal“ wurde hier Anfang der 1970er Jahre gedreht. Mit Weltstars wie Omar Sharif oder Michael Caine.
Filmkulisse und Fiktion
Die Handlung spielt im 30-jährigen Krieg, von dem das Tal lange Zeit weitgehend verschont bleibt. Erst als marodierende Söldner auftauchen, geraten die Einheimischen in arge Bedrängnis. Vorbei ist es mit der Abgeschiedenheit. Gottseidank reine Fiktion. Das Gschnitztal ist bis heute ein ruhiges Fleckchen Erde. Trotz der Nähe zu Innsbruck und zum Brenner. Kein Massenauftrieb. Stattdessen Bergsteiger, Kletterer, Wanderer, Skitourengeher und Naturfans.
Nicht nur auf ruhigen Steigen und Pfaden, sondern auch im Mühlendorf in Gschnitz. Das Freilichtmuseum ist von Mai bis Oktober geöffnet und zeigt am Wasserfall des Sandesbachs, wie schon in früheren Zeiten mit grüner Energie überlebens-wichtige Produkte hergestellt wurden. Im Einklang mit den natürlichen Ressourcen des Tals.
Bergsteigerdörfer – Gschnitztal – Trins – Gschnitz – Mühlendorf – Gasthof Hohe Burg – LoLa – Gschnitzer Alpakas – Hanspeter Eisendle – Wipptal